01:38 Feb 19, 2009
Definition Im Jugendalter auftretende Wachstumsstörung an Grund und Deckplatten der Brust- und/oder Lendenwirbelsäule mit teilfixierter vermehrter Kyphose bzw. verminderter Lordose. Die Deformität soll mindestens drei benachbarte Wirbelkörper betreffen, die jeweils einen Keilwirbelwinkel von mindestens 5 Grad aufweisen. Ätiologie, Pathogenese Die Ursache des M. Scheuermann ist nicht bekannt. Eine familiäre Häufung mit autosomal dominantem Erbgang wird angegeben. Mechanische und genetische Faktoren mit einer Minderbelastbarkeit des Wirbelkörpers, Nekrosen und Anomalitäten der Wirbelkörperrandleisten, intraossäre Bandscheibenhernien, Vitaminmangelsyndrome usw. können eine Rolle spielen. Bandscheibenhernien in die spongiösen Wirbelkörperanteile (sog. Schmorlsche Knötchen) und Keilwirbel sind die typischen morphologischen Zeichen der Erkrankung. Letztlich tritt eine Imbalance im Wachstum der ventralen und dorsalen Anteile des Wirbelkörpers auf, welche eine Keilwirbelbildung zur Folge hat. 4 - 6% der Gesamtbevölkerung sind davon betroffen. M. Scheuermann ist die häufigste Erkrankung im Jugendalter (20 %). Das Geschlechtsverhältnis beträgt männlich : weiblich = 2:1. Klinische und radiologische Veränderungen können ab dem 11. Lebensjahr auftreten. Die krankheitstypischen Veränderungen an den Wirbelkörpern sind zum Wachstumsende stabilisiert. Sekundäre Phänomene durch die kyphotische Wirbelsäulenfehlstellung können auch später noch manifest werden. |