im Sinne von bewahren 04:17 Jan 7, 2010
Ein auch für die Beurteilung des Evangeliums von Judas besonders wichtiger Aspekt der gnostischen Schulen besteht in ihrer Art, andere Religionen in ihre Systeme einzubauen. Laut einem tschechischen Spezialisten, hat der Gnostizismus in seinen „komplizierten mystischen Spekulationen die antike Religion aufgehoben“ (6). Und Rudolph betont: „Ein sonst nicht weiter beachteter Zug des Gnostizismus ist die ihm eigene ‚parasitäre’ Rolle, die m. E. zuerst [der italienische Gnostizismusforscher] U. Bianchi richtig beobachtet hat. Einen ‚reinen’ Gnostizismus finden wir nämlich nirgends vor, immer ist er angelehnt an fertige ältere Religionsgebilde bzw. deren Überlieferungen. Er wuchert wie Parasiten (oder Pilze) auf fremdem Boden, den ‚Wirtsreligionen’, wenn man so sagen kann, wozu die griechische, jüdische, iranische, christliche und islamische gehören. Der Gnostizismus hat also keine eigene Tradition, sondern nur eine geborgte. Seine Mythologie ist eine ad hoc geschaffene aus fremdem Gut, das er sich seiner Grundkonzeption entsprechend amalgamiert hat. Trotz dieser Eigenart bildet der Gnostizismus ‚einen organisch-historischen Komplex’, wie Th. P. Van Baareb mit Recht hervorhebt. Der Gnos |