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Source text - German Olafur Eliasson, Wettermacher, Vielflieger, Künstler fürs Unmögliche, scheint Senecas rastloses Fragen, das in so nötigem Kontrast zu seiner stoizistischen Duldsamkeit stand, auf durchaus philosophische Weise fortzuspinnen. Auch ihm geht es darum, „das Vermischte“ zu scheiden, aber – und darin besteht sein Witz und seine Verve – nur um aus dem „Vermischten“, d.h. der Natur in uns und der Natur außer uns, eine Kunst der Konjunktion zu machen.
Etymologisch verweist das Wort auf das lateinische Verb „conjungere“, das wörtlich „zusammenzuspannen“, „gewaltsam in ein gemeinsames Joch nehmen“ bedeutet. Gebräuchlich ist der Begriff in der Grammatik wie in der Astronomie. Als grammatisches Bindewort weist der Begriff völlig unterschiedliche Terme einander zu, interessanterweise ohne je ihr Gewicht zu schmälern und unabhängig von der Frage, ob die Verkettung additiv („und“), adversativ („aber“), disjunktiv („entweder–oder“), explikativ („d.h.“), kausal („da“), konzessiv („wenn–dann“) oder komparativ („als“) zu denken ist. In der Astronomie bezeichnet eine Konjunktion eine zufällige Begegnung von zwei Planeten, die nur aus Erdperspektive als größtmögliche und daher bedrohliche Annäherung zweier zentraler Himmelskörper erscheint, die plötzlich „übereinander“ am Firmament zu schweben beginnen. Kulturgeschichtlich wurden diese nur temporär auftretenden, aber in großen Zeitabständen wiederkehrenden stellaren Konjunktionen als Vorboten politischer Umwälzungen gedeutet.
So verschieden beide Verwendungsweisen zunächst zu sein scheinen, so fällt doch auf: eine Konjunktion nivelliert nicht, sie wertet und sie gewichtet ihre Relata nicht einseitig zugunsten oder zuungunsten des einen oder anderen Pols. Allein aus der Unabhängigkeit beider Relata bezieht sie die Kraft, über den Umweg des Anderen etwas Neues im Eigenen zu entdecken.
Bereits Wilhelm vom Ockham schenkte der Konjunktion in seiner Summa logicae von 1341 eine ausführliche, wenngleich nur terminologische Betrachtung. Johann Gottlieb Fichte bezeichnete das „und“ in seiner Wissenschaftslehre von 1804 als das „unverständlichste und durchaus durch keine bisherige Philosophie erklärte Wort in der ganzen Sprache“, weil es allein eine „Synthesis post factum“ stiftet, die ihrer eigenen Wenigkeit zum Trotz „das reine Durcheinander, (...) innerlich erst zusammenhält.“ In neuerer Zeit macht Slavoj Žižek in seiner Auseinandersetzung mit Schellings Philosophie auf die bahnbrechende Rolle dieses „verschwindenden Vermittlers“, des „und“, aufmerksam, ohne dessen Rolle eigens theoretisch zu fassen. Ebenfalls mit Bezug zu Schelling hat Martin Heidegger die ambigue, das Denken herausfordernde Wirkung der Konjunktion programmatisch wie folgt zusammengefasst: „Das ‚und’, die Möglichkeit dieses Zwiespalts und all dessen, was er verschlossen hält, ist das Entscheidende.“
Translation - English
Olafur Eliasson—weather maker, frequent flyer, artist of the impossible—has picked up the thread, in a thoroughly philosophical way, of Seneca’s restless questioning, which formed such a necessary contrast to the latter’s stoic forbearance. Eliasson is also concerned with sorting apart “the things that were commingled,” but—and this is what makes up his wit and verve—only in order to make an art of conjunctions out of these “commingled” things, that is: the nature in us and the nature outside of us.
“Conjunction” derives from the Latin conjungere, meaning to join or to forcefully yoke together, and is a term used in both grammar and astronomy. As grammatical copulas, conjunctions ascribe entirely different terms to each other, without, interestingly enough, diminishing their significance, and regardless of whether the link is additive (“and”), adversative (“but”), disjunctive (“either-or”), explicative (“i.e.”), causal (“because”), concessive (“if-then”), or comparative (“as”). In astronomy a conjunction refers to a coincidental encounter of two planets that appears, from the perspective of the earth, to be the greatest possible (and thus ominous) convergence of two main celestial bodies suddenly beginning to float “on top of each other” in the firmament. These stellar conjunctions, which are temporary but recur at long intervals, have historically been interpreted as harbingers of political upheaval.
As different as these two uses of the term are, in neither case does a conjunction function as a leveler. A conjunction does not imply a value judgment, nor does it weight its relata on one or the other of its poles. It is rather the independence of both relata that gives a conjunction the power to discover something new in itself by way of the other.
William of Ockham already gave thorough consideration to conjunctions in his 1341 Summa Logicae, albeit strictly from a terminological perspective. In his Science of Knowledge, written in 1804, Johann Gottlieb Fichte called “and” the “least understandable word in all language, a word which is unexplicated by any previous philosophy,” because it alone constitutes a “synthesis post factum” that, despite its lowliness, “internally holds together” “the through-one-another [das Durcheinander]” in the first place.
English to German: artist's fellowship application
Source text - English I make big scale drawings, mostly portraits in black and white. Since ten years I developed a special technique using tracing paper and black drawing ink. The use of ink on very thin paper makes the paper fold. This adds an extra dimension to the work, introducing relief and depth in the drawing. Also the paper loses its light appearance and starts to look like a sheet of black metal. The technique and materiality fits the content that I’m interested in. My primary focus is classic and contemporary portraiture. More then in specific persons I am interested in portraying human existence. Dreams, subconscious knowledge and memories are important in my approach. Most of our dreams are in black and white. So are the faces that I draw. Usually I work in series with an underlying narrative. Another starting point for my drawings are images that I collect, mostly photographs and filmstills.
Recently I started to paint on canvas, as an extension of the drawing-technique. I feel it is necessary to broaden the range of expression in my work and to work with oil on canvas opens a new repertoire of possibilities. I plan to create installations/exhibitions in which both drawing and painting play a role. Painting requires new skills and experience. It requires time to experiment and (german:) Vertiefung. The coming year I want to concentrate on this, and that's why I apply for an Arbeitsstipendium. I want to be able to focus fully on a series of large canvases. During this year I want to explore the medium and study for instance the old masters in the Gemäldegalerie. All this without the pressure of immediately showing the new body of work in exhibitions/Galleries/Artfairs.
Ich mache großformatige Zeichnungen, überwiegend Porträts in schwarz-weiß. Seit zehn Jahren wende ich dabei ein selbst entwickeltes Verfahren mit Transparentpapier und schwarzer Tusche an. Die Tusche auf dem sehr dünnen Papier führt zu Falten, die eine zusätzliche Dimension in die Arbeit bringen und der Zeichnung Kontraste und Tiefe verleihen. Dabei verliert das Papier auch seine Leichtigkeit und erinnert an eine schwarze Blechplatte. Dieses Verfahren und die daraus in den Vordergrund tretende Materialität verbinden sich auch inhaltlich mit meinen Interessen. Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt im Bereich klassischer und zeitgenössischer Porträtmalerei. Dabei interessiert mich das Porträtieren menschlichen Lebens eher als individueller Personen. Träume, unbewusstes Wissen und Erinnerungen spielen hierbei eine wichtige Rolle. Wir träumen gewöhnlich in schwarz-weiß, die Gesichter, die ich zeichne, sind auch in schwarz-weiß gehalten. Ich arbeite gewöhnlich in erzählerisch strukturierten Serien. Ein zusätzlicher Ausgangspunkt meiner Zeichnungen sind Bilder die ich sammle, hauptsächlich Fotographien, wie z.b. Standfotos.
Translation - German Ich mache großformatige Zeichnungen, überwiegend Porträts in schwarz-weiß. Seit zehn Jahren wende ich dabei ein selbst entwickeltes Verfahren mit Transparentpapier und schwarzer Tusche an. Die Tusche auf dem sehr dünnen Papier führt zu Falten, die eine zusätzliche Dimension in die Arbeit bringen und der Zeichnung Kontraste und Tiefe verleihen. Dabei verliert das Papier auch seine Leichtigkeit und erinnert an eine schwarze Blechplatte. Dieses Verfahren und die daraus in den Vordergrund tretende Materialität verbinden sich auch inhaltlich mit meinen Interessen. Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt im Bereich klassischer und zeitgenössischer Porträtmalerei. Dabei interessiert mich das Porträtieren menschlichen Lebens eher als individueller Personen. Träume, unbewusstes Wissen und Erinnerungen spielen hierbei eine wichtige Rolle. Wir träumen gewöhnlich in schwarz-weiß, die Gesichter, die ich zeichne, sind auch in schwarz-weiß gehalten. Ich arbeite gewöhnlich in erzählerisch strukturierten Serien. Ein zusätzlicher Ausgangspunkt meiner Zeichnungen sind Bilder die ich sammle, hauptsächlich Fotographien, wie z.b. Standfotos.
Vor Kurzem habe ich als Erweiterung meiner Zeichenmethode angefangen, auch auf Leinwand zu malen. Es schien mir notwendig, das Spektrum der Ausdrucksmöglichkeiten meiner Arbeit zu vergrößern. Aus diesem Grund nahm ich das Arbeiten mit Öl auf Leinwand auf, wodurch sich ein ganzes Repertoire an neuen Möglichkeiten eröffnet. Ich plane derzeit Installationen und Ausstellungen, in denen Zeichnen wie auch Malerei eine Rolle spielen. Dafür muss ich neue Fähigkeiten erwerben und Erfahrung sammeln. Aber um zu experimentieren und zu vertiefen bedarf es Zeit, und damit ich mich im kommenden Jahr hierauf gebührend konzentrieren kann, bewerbe ich mich um ein Arbeitsstipendium. Ich möchte mich ausschließlich einer Serie großer Bilder widmen, das Medium Malerei erforschen und mich u.a. mit den Alten Meistern in der Gemäldegalerie auseinander setzen. Für diese Zeit ist es für meine Arbeit und weitere Entwicklung als Künstlerin von großer Bedeutung, nicht dem Druck ausgesetzt zu sein, sofort neue Arbeiten in Ausstellungen, Galerien oder Kunstmessen präsentieren zu müssen.
French to English: philosophy text
Source text - French Cette lecture, qui semble de prime abord cohérente et qui a l’avantage de faire valoir une double continuité - de Bergson à Whitehead et du Concept de nature à Procès et réalité –, ne peut se faire qu’au prix des trajectoires respectives sur lesquelles Bergson et Whitehead se sont engagées. L’hommage de Whitehead ne désigne, comme nous voudrions le montrer ici, nullement une continuité, mais au contraire la mise en évidence d’une bifurcation. Elle a comme point initial l’idée qu’il faudrait substituer aux différentes formes de substantialisme qui ont déterminé l’histoire de la métaphysique une pensée qui serait adéquate à « cette croissance perpétuelle » dont parle Bergson et qui formerait l’élément central d’une nouvelle philosophie de la nature. Cette nécessité leur est commune, mais la manière par laquelle ils ont tenté de lui donner sens a déterminé deux lignes divergentes dont la différence s’est cristallisée autour de la place et de la fonction du concept de durée.
Translation - English At first sight this reading seems coherent, and has the advantage of asserting a double continuity: from Bergson to Whitehead and from The Concept of Nature to Process and Reality. It can, however, only be maintained at the expense of the different trajectories followed by Bergson and Whitehead. The homage paid to Bergson, as I would like to show here, does not designate a continuity, but on the contrary points to a bifurcation. Its starting point is the idea that the different forms of substantialism that have determined the history of metaphysics should be replaced by a thinking that does justice to the “perpetual growth” referred to by Bergson and that would form the core element of a new philosophy of nature. Whitehead and Bergson agree on this necessity, but the way in which each of them makes sense of it gives rise to two divergent paths, whose difference crystallizes around the place and function of the concept of duration.
French to German: documentary (TV) text
Source text - French La mesure à mettre en priorité, c’est de revenir à une pêche vraiment responsable en essayant de retourner vers les niveaux historiques des principaux stocks de poissons. On a vu dans le monde des catastrophes absolues : l’exemple peut-être le plus difficile à digérer, c’est celui de la morue de Terre-Neuve. On pêchait 800 000 tonnes sur un site. Du jour au lendemain, on a arrêté la pêche. Depuis 1992, il n’y a aucun signe de restauration de la ressource. On a perdu une quantité colossale de poissons parce qu’on a complètement modifié l’éco-système. Il faut, par des mesures appropriées, aider le monde de la pêche à évoluer, pour, petit à petit, revenir vers ces niveaux de poissons importants, pour préserver cette manne naturelle. Enfin, 85 millions de tonnes chaque année nous sont données. A nous de les conserver.
Translation - German Um zu einem verantwortungsvollen Fischfang zurück zu kehren, müsste man sich an die historischen Bestände der wichtigsten Fischarten orientieren. Es hat absolute Katastrophen gegeben: das wohl schlimmste Beispiel ist der Kabeljau von Neufundland. Man hat dort 800 000 Tonnen an einer Stelle gefangen. Von einem Tag auf den anderen musste man den Fischfang einstellen. Seit 1992 gibt es kein Zeichen einer Erneuerung dieser Ressource. Eine Riesenmenge an Fischen ist verloren gegangen, weil das Ökosystem komplett verändert wurde. Geeignete Maßnahmen sind notwendig, damit die Welt des Fischfangs sich weiterentwickelt und die wichtigen Fischbestände nach und nach wieder aufgebaut werden können, um dieses natürliche Manna zu schützen. Schließlich werden uns jedes Jahr 85 Millionen Tonnen geschenkt. Unsere Aufgabe ist es, sie zu schützen.
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Experience
Years of experience: 22. Registered at ProZ.com: Mar 2005.
I have a Ph.D. in Comparative Literature and a sharp sense of linguistic nuance in English, German and French. I have translated books, lectures and journal articles in the fields of philosophy, art history, cultural studies and political theory. I am an American citizen who grew up bilingually in England, Austria and Germany and who studied in the U.S. and France. I currently live in Berlin, where I am actively engaged in the academic culture, while maintaining strong ties to the American academic environment, culture and linguistic community. I also have experience interpreting between German and English on documentary film sets.
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